Dienstag, 6. Januar 2009

Stop du temps


...Mal was gefühliges!


„Ich finde den Spruch seine Augen zu schließen, um sehen zu können, nicht passend, sondern erfüllend.“

„Warum?“

„Naja, schließ doch einmal deine Augen und ich nehme an, das Erste, woran du denkst, ist etwas Positives. Jetzt greif diesen einmaligen Gedanken, anstatt ihn zu verwerfen, weil er absurd ist und doch nur ein kurzer Moment in deinem Kopf war. Und tu es einfach. Egal, was dich jetzt im Moment hindern könnte, eigentlich hindert es nicht, solange du etwas wirklich tun willst wirst du die Möglichkeiten dazu finden.“

„Was ist jetzt das Besondere daran?“

„Dass du den kurzen, unwichtigen Gedanken, den du normalerweise einfach übergehen würdest, wahrnimmst. Es ist ungewöhnlich und spontan. Es gibt Lebensfreude und eine Erfahrung.“

„Wenn ich daran denke, dass ich gerne in Ägypten eine Sandburg bauen würde, was mache ich dann?“

„Du unternimmst wenigstens einen Schritt in die Richtung. Du sparst beispielsweise für ein Flugticket. Es ist schade, dass die meisten diese kleinen Signale des Unterbewusstseins ignorieren, weil sie es für banal halten. Die Wenigsten ergreifen den Moment. Woran denkst du?“

„Dass ich dir noch ein Picknick schulde. Weißt du noch, als du vor zwei Jahren danach gebettelt hast mit mir ein Picknick zu machen? Ich habs dir versprochen und immer wieder wegen meinem gebrochenen Bein verschoben.“

„Du erinnerst dich?“

„Ich habe dir ja gesagt, dass ich die Vergangenheit wieder durchlebe. Früher war mein Erinnerungsvermögen zum kotzen und jetzt nach zwei Jahren spielt mein Kopf alles wieder ab.“

„Stell dir mal vor, wir könnten das jetzt machen.“

„Pam, es ist 4 Uhr morgens, draußen liegt Schnee und meine Eltern versuchen zu schlafen.“

„Und welcher deiner aufgezählten Gründe es nicht zu tun lässt sich nicht umgehen? Die Uhrzeit ist nun wirklich Nebensache, wenn wir hier drinnen so lange wach sind, können wirs genauso draußen sein, von draußen trennen uns sowieso nur Wände. Wir ziehen uns warm an, und ein Toast lässt sich durchaus leise machen.“

„Du bist doch verrückt. Du meinst das doch nicht ernst. Mit welcher Decke überhaupt?“

„Mit der hier, wir legen sie dann auf eine Heizung zum trocknen. Wenn du das nicht willst, opfere ich sogar meine Jacke! Überhaupt – Es ist nicht mal nur ein einfaches Picknick, Hannes. Es ist ein Picknick im Schnee!“

„Nein, es ist zu kalt und absolut krank.“

„Hannes? Wann würdest du sonst ein Picknick im Schnee unternehmen? Nie, weil es dumm ist sich so etwas vorzunehmen und zu planen. Aber es einfach zu tun - ist den Moment zu ergreifen, im Gegensatz zu allen, die ihn verwerfen. Wir tun das, was bisher keiner getan hat und machen eine völlig eigene Erfahrung! Bitte, komm einfach mit. Du weißt doch noch gar nicht, ob es so schlecht ist spontan zu sein, mach die Erfahrung, vorhin hast du an mir geschätzt, dass ich so offen für vieles bin, sei es auch! Wenn du etwas an jemandem schätzt, musst du es gutheißen und das kann doch nichts Negatives verursachen.“

„Überzeugt. Sei leise und tu mir das Hühnerfilet auf den Toast. Willst du Käse?“

„Ja. Nimm unsere Weingläser und den Schokolikör auch mit.“

„Warum?“

„Wir müssen doch draußen auf den Scheiß anstoßen!“


…und es war einer der bewegendsten Momente meines bisher verbrachten Lebens, am nächsten Morgen nach Hause aufzubrechen und die Fußabrücke im Schnee zu sehen, und zu wissen, dass wir es einmal geschafft haben den Moment zu ergreifen.


3 Kommentare:

  1. Hm, coole Idee mit dem Picknick im Schnee. Auch wenn ich nicht versteh wie die Idee von dir kommen konnte. Es ist tiefe Nacht, kalt und du bist die Pam, die schon beim Anblick einer von Reif bedeckten Hecke halb erfriert :D. Aber es stimmt schon, spontan sein kann wirklich viel Spass machen. Z.B. Hatte ich in meinem Urlaub des öfteren mal die Lust einen mehr oder minder kleinen Spaziergang zu machen, hab ich durchgezogen und fühlte mich gleich besser. Aber oft kommen spontane Einfälle zu ungünstigen Zeitpunkte an denen man sie nicht realisieren kann bzw. sie sind zu komplex um sie gleich zu machen oder insgesamt einfach nicht realisierbar. Gestern Abend rief mich Beispielsweise spontan der Philipp an ob wir nicht am selben Tag noch eine Runde Laufen und Saufen gehen. Und wir habens zusammen mitm Markus durchgezogen! Kann ich nur weiterempfehlen^^

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  2. Um es gleich kund zu tun: Ich bin gegen Picknicke. Allgemein. Und ich hasse Schnee. Demnach hätte ich niemals nachgegeben und die Idee im Kern zerschmettert.
    Interessanter Dialog aber. Die besten Sprüche hatte aber dieser Hannes. :P

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  3. Ein Picknick im Schnee.Sowas kann eig nur von dir kommen.Weil die Idee sowas von krank ist :D
    Dafür ist das Gespräch sehr philosophisch.
    =)

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